EH WURST – AB IN DIE BADI!

Nebst Einblicken in die Volkskultur – von Schwingen über Handwerk bis Jodeln und Volksmusik – liefert das Magazin interessante Fakten und Geschichten zu Schweizers liebstem Sommerzeitvertreib: Dem Badibesuch (mit anschliessendem Würstli bräteln).

Der Badibesuch gehört zum Sommer wie Glacé und Flip-Flops. Typisch für die Schweiz: die künstlich angelegten Freibäder mit ihren Bassins, Sprungtürmen und Rutschbahnen. Rund 600 davon locken landauf, landab zum Schwumm im frischen oder gechlorten Wasser. Bei einigen von ihnen handelt es sich gar um architektonische Kleinode. TYPISCH hat sich auf Spurensuche in der Bäderlandschaft begeben und sagt, wer und was die Schweiz letztlich zum Land der Badis gemacht hat. So viel schon mal vorneweg: Am Anfang stand nicht etwa ein unbekümmerter Kopfsprung am Planungstisch, sondern ein ganz und gar trauriger Anlass in der Erziehungsanstalt.

Die Wurst geniesst in der Schweiz den Status eines kulinarischen Erbes. Aber was heisst da «die» Wurst? In ihrer ganzen Fülle vermag die Auswahl an der Wursttheke uns zuweilen gehörig zu überfordern. Die Zahl und Vielfalt der Sorten und Arten scheint unendlich – der wahre Föderalismus im Wurstsalat! Ob gesotten, gebrüht, gebraten, grilliert oder roh geschnitten: Bratwurst, Cervelat und Luganighetta sind die Kür des Metzgerhandwerks. Und sie sind das nach wie vor beliebteste Grillgut zwischen Genf und Chur, Basel und Chiasso, daran vermögen weder Ernährungspyramide noch seriösest angestellte Gesundheitsstudien etwas zu ändern. In Massen genossen, ist so eine Wurst halt einfach eine Delikatesse. TYPISCH zündet das Feuer an, spitzt den Stecken und lädt Sie ein zu einer sicherlich nicht abschliessenden, bestimmt aber gluschtigen Wurstkunde.

«Ist mir wurst»: Dieses Verdikt dürfte dem Komponisten, Arrangeur und Musiker Ueli Mooser im Laufe seiner Karriere sicherlich auch das eine oder andere Mal durch den Kopf gegangen sein. Denn der Zürcher ist zwar ein absoluter Profi seines Fachs, gleichzeitig aber auch ein Nonkonformist und Freigeist, dem starre Regeln und übertriebener Bierernst ein absoluter Gräuel sind. Sorgte der versierte Multiinstrumentalist einst mit seinem Auftreten und seinen musikalischen Querschlägen in puristischen Kreisen noch für Empörung, so gilt er heute unbestritten als Erneuerer und graue Eminenz der Schweizer Volksmusik. TYPISCH hat den inzwischen 77-jährigen Vollblutmusiker bei ihm zu Hause vor den Toren Zürichs besucht und sich mit ihm über das Geheimnis des perfekten Tempos, über exotische Einschübe, überambitionierte Bassisten und das Alter unterhalten.

Es sind Menschen wie Ueli Mooser, die Farbe in die Gesellschaft und den Alltag bringen. Die anderen vielleicht auch Mut machen, etwas auf eigene Art und Weise durchzuziehen, von dem wiederum andere sagen, das könne gar nicht klappen. Auch John Lemm liess sich nicht vorschreiben, was ein Schweizer aus den Bergen gefälligst zu tun und zu lassen hat. Der Davoser zog vor hundert Jahren um die Welt und legte jeden aufs Kreuz, der sich ihm in den Weg stellte. So kämpfte sich Lemm durch bis zum Weltmeistertitel im Ringen. Heute wäre der «schöne Johnny mit dem halben Ohr» zweifelsohne ein Superstar mit eigener Villa – damals reichte es ihm gerade mal zu einem Marronihäuschen. TYPISCH erzählt die Geschichte eines Schweizer Unikums, der genauso Spitzensportler wie Lebemann war.

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