Köpfe, Könige und berühmte Löcher

Im Mittelpunkt der Sommerausgabe von «TYPISCH. Schwingen und Brauchtum» stehen Könige, deren Thronfolger und grosse Löcher, die unser Land ausmachen.

Der König ist tot, lang lebe der König! Na ja, grad so dramatisch wie bei den alten Franzosen klingt es hierzulande zum Glück nicht, wenn ein Schwingerkönig zurücktritt. Dennoch: Mit dem Rücktritt von Christian Stucki – dem Schwingerkönig von 2019, Kilchberg-Sieger 2008 und Sieger am Unspunnen-Schwinget 2017 – geht eine Ära zu Ende, in welcher der bärenstarke Seeländer stets eine, wenn nicht sogar die prägende Figur gewesen ist. TYPISCH blickt noch einmal auf die lange Karriere des Publikumslieblings zurück.

Der wahre Walther
Wenn also der eine geht, kommt meist ein anderer nach. So ist der Lauf der Dinge. Das Lager der Berner jedenfalls braucht sich kaum Sorgen zu machen, dass sich nach Stuckis letztem Schwung eine grosse Lücke auftun würde. Fabian Staudenmann, Michael Ledermann oder Adrian Walther machen den arrivierten Athleten um König Joel Wicki und Langzeitfavorit Samuel Giger das Leben im Sägemehl schon jetzt schwer – spätestens am Unspunnen-Schwinget von Ende August wollen sie definitiv zum grossen Wurf ansetzen. TYPISCH hat Adrian Walther, den Jüngsten und gleichzeitig Grössten im starken Trio, in seinem neuen Zuhause besucht und geriet ins Staunen ob der Bandbreite sportlicher, beruflicher und privater Herausforderungen, welche die jungen Schwinger von heute unter einen Hut zu bringen im Stande sind. Gleichzeitig wird verraten, wer am Saisonhöhepunkt im Berner Oberland zu den Favoriten zählt.

Superlative, in Stein gemeisselt
Eine Herausforderung der anderen Art gehört zur Schweiz, wie das Sägemehl zum Schwingen und das Schwyzerörgeli zur Volksmusik, wie sie am anstehenden Volksmusikfest von Bellinzona zelebriert wird. Die Schreibe ist vom Tunnelbau: Mehr als 1200 Tunnels und Stollen wurden hierzulande in der Vergangenheit durch Hügel und Berge getrieben, das spektakulärste «Loch» von allen ist wohl der 2016 eröffnete Gotthard-Basistunnel, der die Deutschschweiz auf dem Schienenweg mit dem Tessin verbindet. TYPISCH hat sich ins Dunkel gewagt und erhellende Momente erlebt. Haben Sie etwa gewusst, dass der Boden im 57 Kilometer langen Hightech-Tunnel von Hand aufgetragen werden musste – oder dass Sie bei Ihrer Durchfahrt mit 230 Sachen heimlich, aber harmlos beobachtet werden? Eben.

Ob Schwingen, Volksmusik, Brauchtum oder technische Errungenschaften: TYPISCH liefert in dieser Ausgabe einen Querschnitt durch den spannenden Alltag im Herzen Europas. In der Schweiz, wo Löcher noch horizontal verlaufen und kein König den Kopf hergeben muss, damit ein neuer seine Regentschaft antreten kann.

Weiter in diesem TYPISCH:
– Rückblick aufs Eidgenössische Jodlerfest
– Ralph Janser, Zentralpräsident Verband Schweizer Volksmusik
– Wie «neu» ist die Neue Volksmusik?
– Heimweh – eine helvetische Erfindung

TYPISCH. Schwingen und Brauchtum – Ausgabe 3-2023 – Im Abo, als ePaper und am Kiosk