VON MYTHEN UND MONUMENTEN

Nebst Einblicken in die Volkskultur (Schwingen, Jodeln, Handwerk und Musik) liefert die hundert Seiten starke Winterausgabe 2020 von TYPISCH auch spannende Fakten zu Schweizer Mythen und Monumenten.

Egal, ob es um eine erzieherische Massnahme geht («Wer lügt, dem wächst eine lange Nase!»), um die Wirkung von Grünzeug («Spinat macht gross und stark!») oder die Initiierung einer Schwurgemeinschaft: Mythen begleiten uns ein Leben lang. Dörfer, Städte, Länder, ja ganze Kontinente verknüpfen ihre Daseinsberechtigung mit Legenden – heute mehr denn je, die Weltpolitik und ihre Protagonisten machen es uns täglich vor. Doch was ist dran an den Mythen, wie steht es um ihren Wahrheitsgehalt und was machen sie letztendlich mit und aus uns? TYPISCH hat beim Historiker Valentin Groebner nachgefragt, einem der grössten Kenner mittelalterlicher Geschichte.

Tell auf der Leinwand und imposante Talsperren
Der wohl berühmteste Schweizer Mythos heisst Tell, Wilhelm Tell. Abgesehen von der einen oder anderen Komödie, in der die helvetische Identifikationsfigur aufs Korn genommen wurde, fand Tell in jüngerer Vergangenheit kaum den Weg ins Kino. Das muss sich ändern, hat sich der Musiker und Filmemacher Luke Gasser gesagt und kurzerhand eine Neuinterpretation der Tell-Sage verfilmt. TYPISCH war mit dem Obwaldner am Drehort und hat sich mit ihm über Freiheitskämpfe im Gestern und Heute unterhalten, über gute Ideen – und was das alles mit einer frisch gezapften Stange Bier gemeinsam hat.

Sie sind imposant. Sie stehen am Anfang der Energieerzeugung. Und sie vermögen mächtige Gefühle in uns auszulösen: Staumauern gehören zur Schweiz wie Berge und Seen. Das Fotografenduo Kuster Frey hat die bedrohliche Schönheit der Talsperren perfekt in Szene gesetzt. TYPISCH liefert eindrückliche Ansichten und spannende Fakten zu den Bauwerken, die weltweit in ihrer Art wohl einzigartig sind.

Schwingen und klingendes Brauchtum
In weit kleinerem Massstab bewegt sich derweil der Sennensattler Roger Dörig. In seinem «Büdeli» entstehen filigrane Kunstwerke, welche Gürtel zieren, Treicheln, Hundehalsbänder und das Appenzeller Senntum. Appenzell im Übrigen steht dieses Jahr auch im Mittelpunkt des schwingerischen Interesses. Denn hier, zu Füssen des Alpsteins, wird am 30. August das Eidgenössische Jubiläums-Schwingfest übers Sägemehl gehen. TYPISCH blickt zurück auf 125 Jahre Eidgenössischer Schwingerverband und verrät, welche Schwinger vorab wo für Furore sorgen werden. Den Freundinnen und Freunden von Brauchtum und Tradition steht aber auch in Sachen Gesang ein festliches Jahr bevor. Schon Ende Juni treffen sich die Jodlerinnen und Jodler in Basel zu ihrem «Eidgenössischen». In Basel, ausgerechnet einer Stadt also?, mag sich da manch einer und manch eine fragen. TYPISCH weiss: Vor gar nicht allzu langer Zeit waren es gerade die Städte, in denen das Jodeln fröhlich Urständ feierte!